Kategorie: Programm 2018
Mittwoch, 28. März 2018 / 19:30 Uhr
WILLKOMMEN IN DER SCHWEIZ
Film von Sabine Gisiger
Schweiz 2017
Dokumentarfilm
1h 23 min
Deutsch mit französischen Untertiteln
Dokumentation über die Aargauer Gemeinde Oberwil-Lieli und ihren Umgang mit Flüchtlingen. Im Gespräch mit Filmemacherin Sabine Gisiger.
Szenerie: Im Sommer 2015 befinden sich eine Million Menschen in Europa auf der Flucht. 40‘000 von ihnen haben es bis in die Schweiz geschafft. Der reichen Gemeinde Oberwil-Lieli im Kanton Aargau werden zehn Personen zugeteilt. Der Gemeindeammann und SVP-Politiker Andreas Glarner weigert sich, diese aufzunehmen und will ein Exempel statuieren. Lieber zahlt er 290‘000 Franken Strafgebühren als diese Menschen in seiner Gemeinde aufzunehmen. Ein Haus, das für die schutzsuchenden Asylsuchenden in Frage gekommen wäre, lässt er kurzfristig abreissen. Diese Nachricht verbreitete sich in ganz Europa. Die Filmemacherin Sabine Gisiger entschied daraufhin, die Vorgänge in der Gemeinde genau zu verfolgen. Entstanden ist «Willkommen in der Schweiz», der am Festival in Locarno gezeigt wurde und Weltpremiere feiern durfte.
Das Thema ist leider immer noch toppaktuell und spaltet nicht nur diese Gemeinde, sondern immer noch das ganze Land.
Spannende und spaltende Politunterhaltung darüber, wie wir uns in der Schweiz gegenüber den Flüchtlingen positionieren wollen, können oder sollen.
Anschliessend Apéro im Conti
Nach dem Film: Gespräch mit der Regisseurin Sabine Gisiger
Mittwoch, 21. März 2018 / 19:30 Uhr
STAR
Film von Anna Melikian
Russland 2014
Modernes Kapitalismusmärchen
2 h 08 min
Russisch mit deutschen Untertiteln
Anna Melikian erzählt mit leisem Schalk und unterhaltsam vom Schönheitswahn, der Medienmanipulation und der Macht der Mode. Ebenso beschreibt und vor allem fotografiert sie, wie die Menschen nach ihren Finanzen, dem Missbrauch der Ehe für die Karriere, der Zerrissenheit unserer Gesellschaft qualifiziert werden. Ästhetisch durchkomponiert und doch alltagszeichnend rollt diese grandiose russische Perle von Anna Melikian an – «Star»: eine kluge Parabel über den letztlich ausweglosen Kapitalismus.
Die junge sympathische Russin Mascha ist bereit, alles zu opfern und zu unternehmen, um den gängigen Schönheitsidealen zu entsprechen und ein Star zu werden. Da Mascha nicht wirklich künstlerisches Talent besitzt, konzentriert sie sich auf das physische Aufmöbeln, und geht nach folgender Checkliste vor: 1. Haare, 2. Tattoo, 3. Zähne, 4. Ohren, 5. Brüste, 6. Lippen, 7. Beine.
Dieser Wahn findet überall statt, wo Kapitalismus herrscht. Die vier Hauptfiguren im Vordergrund werden begleitet von zig Nebenfiguren im Hintergrund: Hilfsarbeiter, Zubringer. Es sind dies namenlosen Sklaven, ohne die, die oberen Zehntausend nicht existieren könnten. Das ist die Kehrseite der Medaille. Nur in Russland? Der Link zu uns liegt auf der Hand.
Spannende Unterhaltung, viel Humor und Bildeinstellungen, die bedeutungsgeladen und doch nicht aufdringlich wirken – Russland heute!
Kurzfilme: IVAN’S NEED
Kurzfilm /Animation von Veronica Lingg,
Manuela Leuenberger und Lukas Suter
Schweiz 2015 (HSLU)
Animation
6 min 20 s
IMMERSION
Kurzfilm / Animation von Lalita Brunner
Schweiz 2016 (HSLU)
Animation
Mittwoch, 14. März 2018 / 19:30 Uhr
LA DANSEUSE
Film von Stéphanie Di Giusto
Frankreich, Belgien, Tschechien 2016
Drama & Biografie
1 h 48 min
Französisch mit deutschen Untertiteln
La danseuse – die Tänzerin, erzählt filmisch das Leben der Marie Loïe Fuller, einer Wegbereiterin des Modern Dance.
Heute würde man Marie Loïe Fuller als Licht- oder Installationskünstlerin feiern. Damals war sie eine Stilikone der Belle Epoque und Pionierin der Tanz- und Lichtkunst.
Stephanie Di Giusto setzt dieser aussergewöhnlichen Künstlerin ein Denkmal und obwohl der Film sich an eine wahre Geschichte anlehnt, nimmt sich die Regisseurin die künstlerische Freiheit, von der fragmentarisch vorhandenen Biografie der Fuller abzuweichen, beziehungsweise Begebenheiten auszuschmücken und zu ergänzen. Die französische Filmemacherin Di Giusto zeichnet in atmosphärisch dichten und eindrucksvollen Szenen den Werdegang einer eigensinnigen, androgyn wirkenden Frau nach, die die Spitze einer kunst-und theateraffinen Gesellschaft erreichte.
Dabei zeigt sie, wie Fuller ihren kreativen Eingebungen konsequent, ja fast stur folgte – bis zur körperlichen Erschöpfung.
Fuller galt als Erfinderin effektvoller Schleiertänze und wurde zur Schlüsselfigur des Jugendstils. Berühmt ist ihr in zahlreichen Aufnahmen, Bildern und Skulpturen festgehaltener Serpentinentanz. Ausserdem war sie sehr geschäftstüchtig und erhielt mehrere Patente für ihre Inszenierungen mit wallenden Seidenkostümen, für armverlängernde Stabvorrichtungen und ihre ausgeklügelte Beleuchtung sowie ihre farbigen Projektionen.
Konsequent den eigenen Weg gehen und Träume, die vor dem inneren Auge leuchten, verwirklichen!
Kurzfilm: LOVE AND LOOPHOLES
Kurzfilm /Animation von Jane Mumford
Schweiz 2016 (HSLU)
Animation
7 min
Mittwoch, 7. März 2018 / 19:30 Uhr
RAVING IRAN
Film von Susanne Regina Meures
Schweiz 2016
Dokumentarfilm
1 h 24 min
FARSI / DE / EN mit deutschen Untertiteln
Angst ist das Gefühl, das in diesem Dokumentarfilm unterschwellig immer wieder spürbar ist. Die Regisseurin Susanne Regina Meures hat an der Zürcher Hochschule der Künste studiert und mit «Raving Iran» ihren ersten und längsten Dokumentarfilm gedreht, der gleichzeitig ihr Masterabschluss darstellt. Als Inspiration diente ihr ein Magazinbericht über die aktuelle Technoszene im Iran. Sie nahm schliesslich via Facebook mit den zwei Protagonisten Anoosh und Arash Kontakt auf.
Das Verbotene sowie die eigene Freiheit für Leidenschaft zu riskieren, verbindet wohl auch die Regisseurin mit den zwei DJs und Hauptfiguren des Films.
«Diese Art von Musik wird nicht geduldet, nur klassisches Klavier und traditionelle Musik sind erlaubt. Elektronische Musik von DJs ist generell verboten.» Das sind die letzten Worte, welche die House-Djs Anoosh und Arash im «Ministerium für Kultur und islamische Führung » in Teheran zu hören bekommen.
Techno lebt von Partys. Auch diese lassen sich in Teheran nicht leicht organisieren. So setzen die DJs alles daran, ausserhalb Teherans eine Tanzveranstaltung auf die Beine zu stellen. Und zwar in der Wüste. Doch auch hier gibt es Beamte, die kontrollieren, wohin welche Fahrzeuge wofür fahren wollen. Natürlich müssen die Beamten bestochen werden.
Die beiden DJs schicken ihre CD mit Cover schliesslich an verschiedene Musikfestivals in Europa. Tatsächlich werden sie ans Lethargy Festival in Zürich eingeladen. Die Reise kann beginnen …
Let`s rave!
Anschliessend Apéro im Conti
Kurzfilm: JULIE WILL MEHR
Kurzfilm von Susanne Regina Meures
Schweiz 2013
Dokumentarfilm