09. März 2016 – 19:00 Uhr

Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern
Stina Werenfels / Schweiz / 2015 / Drama / D / 90’

Nach dem Theaterstück «Die sexuellen Neurosen unserer Eltern» von Lukas Bärfuss Dora (Victoria Schulz) ist 18 und in der Sturm- und Drangphase ihres Lebens. Sie ist anders als viele junge Frauen ihres Alters- sie ist leicht geistig behindert und ihre sexuelle Neugier erwacht mehr und mehr. Sie jobbt in Teilzeit an einem Gemüsestand und folgt eines Tages einem mysteriösen Mann auf die U-Bahntoilette, in der er sie schliesslich unsanft entjungfert. Die Geschichte der beiden endet jedoch nicht hier… Der mysteriöse Mann heisst Peter (Lars Eidinger) – nicht behindert und etliche Jahre älter als Dora. Er schert sich nicht um gesellschaftliche Konventionen und nimmt die junge Frau in ihrer sexuellen Lust letztlich ernst – unverfroren, aber auch unverantwortlich. Darin liegt der Mut der Regisseurin Stina Werenfels: Sie zeigt schonungslos Facetten menschlicher Begierden unter unterschiedlichsten Perspektiven und familiären Verflechtungen, will aber nicht einfach nur schockieren, sondern die Rätselhaftigkeit dieser Begegnung vielschichtig darlegen.

Anschliessendes Gespräch zwischen der Regisseurin Stina Werenfels und Lucie Kniel-Fux, Fachperson Sexualität und Behinderung.


09. März 2016 – 21:30 Uhr

Life in Progress
Irene Loebell / Schweiz / 2014 / Doku, Drama, Musical / OV dt. UT / 99’

Die Zürcherin Irene Loebell hat drei südafrikanische Jugendliche in ihrem Alltag, der vom Tanzen begleitet ist, während zwei Jahren hautnah dokumentiert und ist dabei zunehmend eine Vertraute von ihnen geworden. Alle drei sind vaterlos aufgewachsen, suchen ihren Platz in der Welt. Sie sind Mitglieder der Tanzgruppe Taxido, welche durch Jerry (39) den Tanzcoach gegründet wurde. Wie die Jugendlichen lebt auch Jerry in einem Township von Johannesburg genannt Katlehong, was so viel bedeutet wie «Fortschritt». Der Ort ist leider nicht, was der Name erhoffen lässt. Jerry führt seine Tanzschule nicht immer mit psychologischem Feingefühl und Verständnis für die Jugendlichen: Tshidiso (18), Venter (17) und Seipati (16). Tshidiso, der stolz ist auf seine elf Freundinnen. Seipati, die als ein kleiner Tanz-Star auf Erfolgskurs gehandelt wird, bis sie schwanger wird und ausschert. Venter ist ehrgeizig, macht die Matura und will an die Universität. Südafrika, 20 Jahre nach der Apartheid: Ein Film voller Musik, lebendig, beherzt, hoffnungsvoll.