Der Goalie bin ig
Wenn echte Freundschaft nicht mehr zählt  (19:00 Uhr)

  • Ein Film von Sabine Boss nach dem Roman von Pedro Lenz
  • Mit Marcus Signer und Sonja Riesen
  • Schweiz 2014
  • Drama/Liebesfilm
  • 92 Minuten

der Goli bi igSabine Boss erzählt die Geschichte eines Herumgammlers und Drogenkonsumenten, angesiedelt 1988 in der Berner-Provinz. Der gutmütige Ernst, von allen „der Goalie“ genannt, kehrt nach einem Jahr Gefängnis zurück an seinen Heimatort Schummertal. Hier ist er gross geworden, hier hat er seine Freunde und scheinbar hat sich nicht viel verändert. Wie damals als kleiner Junge, wo er für seinen besten Freund auf dem Fussballfeld Prügel bezogen hat, so wird er auch diesmal zum Sündenbock und springt für seinen Freund Ueli in die Bresche.

Der Goalie will neu anfangen. Er ist nun clean, findet Arbeit und verliebt sich in Regula. Ähnlich wie bereits bei „Mary & Johnny“, hören wir auch hier immer wieder die sonore Stimme eines gutmütigen Träumers (Marcus Signer) aus dem Off. Die Vergangenheit lenkt zwar von der Gegenwart ab, doch abschütteln kann man sie nicht. So holt sie auch den Goalie immer wieder ein.

Dieser Film ist sanft melancholisch und doch so wahrhaftig wie das Leben selbst.
Vertrauen. Freundschaft. Verrat.
Die Macht des Wortes…ist eine überragende Stärke dieses Films!


Mi vida sin mi – Mein Leben ohne mich (21:00 Uhr)

  • Regisseurin ist hier Isabel Coixet
  • Mit Sarah Polley und Mark Rufallo
  • Spanien/Kanada 2003
  • Drama/Liebesfilm
  • 106 Minuten

Ein Leben ohne michDie 23-jährige Ann lebt mit ihrem Mann und zwei kleinen Töchtern in einem Wohnwagen im Garten ihrer Mutter. Das erste Kind bekam sie mit 17, sie brach die Schule ab und arbeitet als Nacht-Putzfrau an der Uni. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie erfährt, dass sie an Eierstockkrebs erkrankt ist und nur noch 2-3 Monate zu leben hat. Sie verweigert eine Behandlung und entschließt sich, niemandem zu erzählen, dass sie sterben muss, nicht einmal ihrer Familie; scheinbar führt sie ihr Leben weiter wie bisher. Sie setzt sich in ein Café und schreibt eine Liste von Dingen, die sie gern tun möchte, bevor sie stirbt. Neben scheinbar banalen Alltäglichkeiten wie der Veränderung ihrer Frisur möchte sie zum ersten Mal Sex mit einem anderen Mann haben, da ihr Ehemann Don ihr erster und einziger Mann ist. Und sie wünscht sich, dass sich jemand in sie verliebt. Gleichermaßen regelt sie die Zeit nach ihrem Tod: Sie sucht eine neue Frau für ihren Mann und bespricht Kassetten für die Geburtstage ihrer beiden kleinen Töchter bis zu deren 18. Lebensjahr.

Drama-ja! Talfahrt-jein! Trotz all dieser tragischen und unumkehrbaren Umstände, besticht der Film durch eine Hommage an das Leben, die Liebe. Interessant zu beobachten ist auch, wie Handlungen durchgezogen werden und nicht in einem was-wäre-wenn…stecken bleiben!