02. März 2016 – 19:00 Uhr

Hedi Schneider steckt fest
Sonja Heiss / Deutschland / 2015 / Tragikomödie / D / 92’

Hedi (Laura Tonke), ihr Freund Uli (Hans Löw) und ihr Sohn Finn (Leander Nitsche) entsprechen so ziemlich der Idylle von Familie, von aussen würde man sicherlich sagen: Eine glückliche Familie. Mit Gelegenheitsjobs halten sie sich über Wasser und die dadurch gewonnene Freiheit scheinen sie zu geniessen. Im Speziellen ist es Hedi, die geneigt ist, jegliche negative Energie oder negativen Gedanken von sich zu weisen. Unreflektiert und glücklich könnte man meinen…Doch plötzlich wird ihr Alltag von auftretenden Panikattacken getrübt, was mit dem Selbstmordversuch eines Arbeitskollegen zusammenhängt. Hedi steckt fest – erst nur im Aufzug, bald in ihrem Kopf. Ihre Lebensfreude scheint versiegt … oder nicht?

Regisseurin Sonja Heiss hat ein Gespür für sanften Humor in ungewöhnlichem Ambiente. Es gelingt ihr, trotz der ernsten Problemstellung um eine psychische Erkrankung einen humorvollen Film und letztlich eine optimistische Komödie folgen zu lassen.

 


 

02. März 2016 – 21:00 Uhr

Hannah Arendt
Margarethe von Trotta / Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Israel / 2012 / Politdrama / D / 113’

Immer wieder soll an Hannah Arendt (herausragend gespielt von Barbara Sukowa) erinnert werden, denn sie war vieles gleichzeitig: Eine politische Theoretikerin, die ein Schlüsselwerk der Totalitarismus-Analyse verfasst hat, eine Kämpferin, die keine Rücksicht nahm, am wenigsten auf sich selbst, und nicht zuletzt eine Schriftstellerin und grosse Intellektuelle ihrer Zeit. Erst in Deutschland, dann in den Staaten… Die Regisseurin Margarethe von Trotta setzt Hannah Arendt ein Denkmal und hat einen der grössten Skandale der Nachkriegszeit verfilmt, den weltweiten Aufruhr um Hannah Arendts Buch «Eichmann in Jerusalem – Ein Bericht von der Banalität des Bösen». Hannah Arendts im New Yorker erschienene Reportage löste unter den Intellektuellen einen Eklat aus; und die Überlebenden der Vernichtungslager empfanden ihre Erklärung über die Banalität des Bösen derart verharmlosend, dass sie gar von einer zweiten symbolischen Ermordung der Juden sprachen, ausgerechnet durch die Jüdin Hannah Arendt!